Von Häusern und Menschen

Die Wohnungsfrage in Prenzlauer Berg: Ein Paradebeispiel des ostdeutschen Transformationsprozesses 

Eine multimediale Ausstellung

35 Jahre umfasst die Transformation des Prenzlauer Berges seit der Friedlichen Revolution. Ein paradigmatischer Ortsteil für viele Aspekte und Klischees: Freiräume und Opposition, Kunst und Kreativität, Arbeiterbezirk und Bionade-Biedermeier, Altbauten und Gentrifizierung. All das umfassend ist das Thema Wohnen. Die Häuser, die Wohnungen und die Bewohner*innen haben unter den sich verschiedenen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingung einen tiefgreifenden Wandel erfahren. Verbunden mit dem räumlichen Erbe - der Morphologie des Ortsteils - wirken diese Rahmenbedingungen in der Gesellschaft fort und besitzen eine soziale Sprengkraft, die sich beständig und bis heute in den Medien widerspiegelt.

Denn das Wohnen gehört zu den elementaren Bedürfnissen des Menschen, ist mit den Themen Schutz, Geborgenheit, Kommunikation und Selbstdarstellung assoziiert. Das Wohnen hat entscheidenden Einfluss auf den Alltag, die individuellen Entfaltungsmöglichkeiten, die Sozialisationschancen von Kindern und das eigene Wohlbefinden. Wohnen bedeutet mehr als nur Unterkunft, es ist auch Ort der Identifikation und der Repräsentation eines sozialen Status. 

Die Wirkungen der wohnungs- und eigentumspolitschen Entscheidungen seit 1990 lassen sich an kaum einem anderen Stadtteil so exemplarisch aufzeigen wie in Prenzlauer Berg. Seit vielen Jahrzehnten Jahren verhandeln neue und alte Bewohner*innen das Thema Wohnen in Prenzlauer Berg neu. Dabei geht es um Mieten, Verdrängung, Eigentum, Verteilung und Formen des Zusammenlebens. Es wurde und wird viel diskutiert, gestritten, gekämpft. Wie ein Nukleus zeigt das Wohnen das Wirken der Geschichte der SED-Diktatur vor 1990 und der politischen Entscheidungen nach 1990 in Prenzlauer Berg bis heute auf. 

Anhand von fünf exemplarischen Adressen in Prenzlauer Berg befasst sich die Ausstellung mit den Geschichten der Häuser und ihrer Bewohner*innen. Es beschreibt den Wandel, die Ursachen und Hintergründe. Dabei werden die politisch-rechtlichen Rahmenbedingungen ebenso aufgezeigt wie selbstorganisierte, persönliche Motivationen und Beweggründe. Die Ausstellung ergänzt die Dauerausstellung "Gegenentwürfe. Prenzlauer Berg vor, während und nach dem Mauerfall" des Museums Pankow.

Die Multimediaausstellung erfolgt in Kooperation mit dem Museum Pankow und wird im Sommer 2026 eröffnet. Sie wird gefördert von der:

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